#wmdedgt September 2025

05.09.2025 #wmdedgt Aktivierung 6 Min.

Fünfter des Monats, das heisst WMDEDGT? (Was machst Du eigentlich den ganzen Tag? - Idee von Frau Brüllen). Und obwohl ich ziemlich platt bin, haue ich also noch meinen Tag in die Tasten:

6:20 Uhr
Der Wecker klingelt, aufraffen. Der Kater hat sich diese Nacht einmal nicht zu uns ins Bett geschlichen, wahrscheinlich noch unterwegs. Als ich meinen ersten Kaffee geniesse, spüre ich etwas Nasses am Bein. Aha, der Kater. Pflotschnass vom Regen und wie immer total ausgehungert. Er bekommt sein Zmorge, ich mache mir schnell ein Konfibrot.

7:12 Uhr
Los geht's auf Arbeit. Keine rotweissquer-Gefahr. Aber alles so dunkel und nass draussen. Laut Wetter-App soll es nach dem Mittag besser werden. Ich hoffe es, denn wir haben heut noch ein kleines Special im Pflegeheim geplant.

7:55 Uhr
Ankunft, Bewohnende in der Lobby begrüssen. Smalltalk, zur späteren Aktivierung einladen. Kaffee holen und an den PC. Erste Stunde für heute vorbereiten. Freitags wie immer am Vormittag Gedächtnistraining. Habe mir das Thema Berufe ausgesucht. Schnell ist ein Handout mit biografischen Fragen und einem Quiz zusammengeschustert.

8:54 Uhr
Alles vorbereitet inkl. Beantwortung einiger E-Mails. Begrüsse weitere Bewohnende im Stübli. Hole noch ein Kreuzworträtselheft, das ich anschliessend mit einigen löse. Sie wissen uh viel. Die Zeit vergeht so schnell und ich verpassen beinahe meine Znünipause.

9:32 Uhr
Znünipause, Jogurt und ein O-Saft. Es regnet immer noch. Arrgh!

9:45 Uhr
Ich öffne unsren Aktivierungsraum. Nach und nach erscheinen die Bewohnenden. Bis es losgeht unterhalten wir uns, machen ein kurzes Quiz. Muss immer wieder Stühle dazuholen. Es kommen doch mehr als gedacht. Am Ende werden es 15 sein. Rekord beim Gedächtnistraining.

10:15 Uhr
Aktivierungsstunde startet. Die meisten sind aktiv und mit Freude dabei, wissen viel und erzählen aus ihrem Berufsleben. Biografiearbeit ist in der Aktivierung so wichtig. Und ich lerne auch immer noch etwas dazu.

11:01 Uhr
Unsre Runde ist schon wieder fertig. Die Bewohnenden applaudieren. Jö, bin ich gerührt. Ich verabschiede jeden einzeln. Der ein oder andere hat dann aber doch noch etwas auf dem Herzen und ich höre zu.

11:29 Uhr
Kurzer Talk mit dem technischen Dienst, wo wir den Grill für den Abend aufstellen wollen. Danach geht es erstmal wieder an den PC. Der Plan für die kommende Woche muss noch fertiggestellt und gedruckt werden. Ausserdem noch eine Anfrage an den Flugplatz in Winterthur schreiben. Idee für einen Herzenswunsch für einen unserer Bewohner.

12:30 Uhr
Zmittagspause. Halbe Portion Pommes. Und ein Fencheltee. Irgendwie plötzlich Bauchkrämpfe. Schiebe es auf den weiblichen Monatsshice.

13:01 Uhr
Fast zu spät zum Rapport gekommen. Austausch mit den Pflegeteams

13:33 Uhr
Rapporte endlich fertig. Kaffee holen. Aktivierungsraum aufräumen. Für einen Bewohnenden muss ich noch ein Kleidungsstück flicken.

14:30 Uhr
Heute wieder Zämehöck im Stübli für die Bewohnenden, die nicht zur Andacht gehen möchten. Wir machen ein Quiz in Sachen Redewendungen und Liedern. Das weckt Erinnerungen und Emotionen. Die Bewohnerin neben mir schaut mich immer mal wieder an....ich weiss, was sie gern unternehmen möchte. Der Regen hat aufgehört, mittlerweile blauer Himmel und Sonne. Also unternehmen wir einen kurzen Spaziergang. Sie hat unterwegs viel zu erzählen. Und sie dankt mir, dass sie mal wieder aus dem Haus raus kam. Sonne geniessen. Sie ist leider an den Rollstuhl gebunden.

15:04 Uhr
Wieder zurück im Pflegeheim. Einer meiner Lieblingsbewohner hockt allein im Stübli. Auf meine Frage, ob wir auch spazieren gehen wollen, werden seine Augen gross und leuchten. Er spricht wenig, aber ich kenne seine Antwort. Auch ihn schiebe ich im Rollstuhl eine Runde durch's Dorf. Berghoch, bergab. Meine Fitnessprogramm der Woche. Wir bestaunen Blumen, erkunden, was es bei der Kirche an News gibt und machen einen Stopp bei den Schafen und Geissen. Bei der Rückkehr haucht er das erste Mal ein leises "vielen lieben Dank"

15:58 Uhr
Meine Kollegin ist an ihrem freien Freitag gekommen. Wir haben heute noch einen Grillplausch angedacht für jene Bewohnenden, die noch selbstständig sind. Während sie bereits am Vorbereiten ist, schreibe ich unser neues Wochenprogramm an die Tafel und verteile den Wochenplan.

17:03 Uhr
Eigentlich seit drei Minuten Feierabend. Heute bleibe ich länger. Meine Kollegin hat zusammen mit den Bewohnenden bereits alles für den Grillplausch eingerichtet. Sogar der Grill ist schon an und die ersten Würste drauf. Ein Bewohner hat das Zepter der Grillzange übernommen. Die Küche hat uns feine Salate gezaubert, von der Hotellerie gibt es alkoholfreies Bier, die Boombox sorgt für musikalische Stimmung, die Sonne lacht - besser könnte der Grillplausch nicht sein. Manchmal braucht es gar nicht viel für lachende und glückliche Bewohnende.

19:34 Uhr
Die Party ist fertig, alle haben sich bereits auf ihr Zimmer zurückgezogen. Meine Kollegin und ich räumen noch ein wenig auf und geniessen im Restaurant vis-a-vis einen Kaffee zum Abschluss. Ausserdem hole ich im Denner noch Milch.

20:08 Uhr
Ich trete die Heimfahrt an.

20:17 Uhr
Wie immer rotweissquer in Uster. Uff!

20:37 Uhr
Fast daheim.

Rest vom Abend: Füsse hoch und chillen. Ich schaue zurück auf einen vollen Tag, bin aber dankbar für den tollen Job, den ich ausleben darf.

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